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Aura gibt der künstlichen Intelligenz ein Gesicht

Der Schlüssel zur Anwendung von Technologie ist das User-Interface, die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine, zwischen Nutzer und Anwendung. Als Technologieunternehmen beschäftigt sich Telefónica intensiv mit der Entwicklung der Digitalisierung und arbeitet daran, deren Nutzen zu erhöhen. Ein praktisches Beispiel heißt Aura. Kunden und Kundinnen können die digitale Assistentin über verschiedene Kanäle nutzen. In der Innovation Experience Area und auf der TRANSFORM zeigt das Unternehmen, wie sie sich weiterentwickelt und die Zukunft der Interaktion mit Technologie aussieht.

Künstliche Intelligenz (KI) ist das derzeit heißeste Technologiethema. Mit ChatGPT hat das amerikanische Softwareunternehmen OpenAI es geschafft, jedem und jeder – auch den wenig Technikaffinen – KI einfach nutzbar zu machen: Mit ChatGPT kann man chatten wie mit einem Menschen. Man kann der Software Aufgaben stellen und Anweisungen geben, die sie dann in der Regel recht gut passend bearbeitet. Das geht weit über das hinaus, was wir bisher gemacht haben, um das Wissen im Internet zu nutzen. Schlagwörter in Suchmaschinen wie Google, Bing und Co. einzugeben, um Informationen zu finden, entspricht gar nicht unserer Art und Weise zu kommunizieren.

Auf die passenden Prompts kommt es an

Mittlerweile hat es sich als besondere Kompetenz entwickelt, KI effektiv durch besonders klug erstellte Prompts – so werden die Anweisungen an ChatGPT allgemein genannt – zu nutzen. Diese Spezialisierung zeigt dabei einen Schwachpunkt der bisherigen Technologie auf: Der Umgang mit Chatbots und Prompts entspricht immer noch nicht so ganz unserer normalen, menschlichen Kommunikation.

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O2 Business geht deshalb einen Schritt weiter und hat seine digitale Assistentin Aura in Zusammenarbeit mit den Expert:innen von teneo.ai zu einer sichtbaren, freundlichen und smarten Assistentin weiterentwickelt. In der Innovation Experience Area im O2 Tower von O2 Telefónica in München lächelt sie Besucher:innen an und beantwortet im gesprochenen Dialog ihre Fragen. Aura wurde bisher auf der Webseite von O2 und in verschiedenen Kommunikations- und Servicekanälen als Support-Chatbot angeboten. „Wir geben Aura jetzt erstmals ein Gesicht, einen Körper und bringen sie ins Metaverse. Wir machen sie zu einem Meta-Human, mit dem wir Menschen richtig interagieren können“, sagt Fadia Abedrubh, Expert Technology Innovation von O2 Telefónica.

Und ihr Kollege Karsten Erlebach, Senior Manager Technology Innovation von O2 Telefónica, ergänzt: „Mit Aura kann man sich ganz normal unterhalten. Sie kann Smalltalk führen und Fragen beantworten.“ Der besondere Vorteil von Aura als sichtbares Meta-Human: „Man baut schnell eine Beziehung zu Aura auf, wenn man sich mit ihr unterhält. Das können wir gut an dem Publikum beobachten, das uns in der Innovation Experience Area besucht und auf sie stößt“, sagt Erlebach.

Aura macht auch Selfies

Aura reagiert dabei nicht nur auf Fragen, die ihr gestellt werden, sondern agiert auch selbstständig. Passiert beispielsweise nichts, zeigt sie entweder, dass sie gelangweilt ist, oder sie nimmt ein Selfie von sich auf. Aura ist so erstellt worden, dass sie menschliches Verhalten imitiert und so möglichst natürlich wirkt – obwohl sie erkennbar eine animierte Bildschirmfigur ist.

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Für fotorealistische Avatare wie Aura gibt es viele Einsatzmöglichkeiten, weil Menschen so selbstverständlich mit ihnen interagieren können“, sagt Dr. Simon Müller, Senior Technology Strategy Manager von O2 Telefónica. Sie könnten beispielsweise die Beratung zu Telefontarifen übernehmen, auch außerhalb der üblichen Geschäftszeiten.

Als Service-Anlaufstelle wäre sie etwa wie Geldautomaten rund um die Uhr erreichbar – nur gäbe es hier kein Bargeld, sondern Information für alle. Aura könnte auch Industrieanlagen oder erklärungsbedürftige Produkte erläutern.

Wie O2 Business Aura als Meta-Human weiterentwickelt, steht noch nicht fest. Gut möglich, dass sie als nächste Stufe zur Erprobung im Kundenservice eingesetzt wird. Als Anwendungsbeispiel von digitaler Technologie und Künstlicher Intelligenz zeigt sie zurzeit erst einmal, in welche Richtung sich die Interaktion zwischen Mensch und Maschine weiterentwickeln kann. Ob sie dabei vor allem auf Anwendungen im Bereich von O2 Business spezialisiert wird oder zu einem Lösungsangebot für Geschäftskunden, wird sich noch zeigen.